Impfungen - Ja oder Nein?

Die Impfung ist eines der Themen, die oft ganz aus den Gesprächen verbannt werden, selbst in Alleingeburtsgruppen. Der Grund ist, dass viele Leute eben eine starke, eigene Meinung zum Thema haben, aber den meisten Leuten fällt es schwer, sich darauf zu einigen, das sie sich eben nicht einig sind. Obwohl ich mir selbst schon meine eigene Meinung zum Thema gebildet habe, habe ich mich entschlossen das Buch „The Vaccine Book“ von Dr. Robert W. Sears, M.D., F.A.A.P. zu lesen (leider nur auf Englisch erhältlich).

Statistische Beweise

Das Problem mit den Impfungen ist, dass wir nicht genau wissen können, was sie bewirken. Es ist eine Sache einem Elternteil zu erzählen, dass das Risiko für schwere Reaktionen 1:2600 für ein Kind ist, welches dem 12-Jahres-Plan für Impfungen folgt und dass das Risiko, eine Krankheit zu bekommen, der man durch Impfung vorbeugen kann, bei 1:1500 liegt. Aber was bedeutet das wirklich?

Es hört sich ein bisschen wie Lottospielen an, nur dass die Chancen etwas besser stehen. Dr. Sears sagt Ihnen nicht, ob Sie Ihr Kind impfen lassen sollten oder nicht. Er findet allerdings, dass es nicht genug Langzeitstudien für Impfungen gibt.

Welches Risiko Sie eingehen

Sie müssen so oder so ein Risiko eingehen. Wenn Sie Ihre Kinder impfen lassen, dann riskieren Sie, dass die Kinder eine schwere Reaktion haben (so gering das Risiko auch sein mag). Wenn Sie die Impfungen weglassen, dann riskieren Sie, dass Ihr Kind eines der Krankheiten bekommt, gegen die Sie hätten impfen können. Aber selbst wenn Sie Ihr Kind impfen lassen, kann das Kind trotzdem die Krankheit bekommen, denn Impfungen bieten nur 80 oder 90% effektiven Schutz.

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Auszug von dem Buch “The Vaccine Book” by Robert W. Sears, MD, FAAP

Babys und Impfungen

In seinem Buch erklärt Dr. Sears, dass die gefährlichsten Krankheiten, denen man durch Impfung vorbeugen kann, während der ersten zwei Lebensjahre auftreten. Daher macht es nicht viel Sinn, die Impfung auf später aufzuschieben. Nach zwei Jahren sind die Krankheiten entweder „weitaus weniger verbreitet oder werden besser vertragen“ (Zitat aus dem Buch von mir übersetzt).

Daher macht es Sinn, sofort zu impfen, wenn Sie das vorhaben. Wenn Sie sich dazu entschließen während der ersten Lebensjahre nicht zu impfen, dann können Sie das Thema wieder aufgreifen, wenn Ihr Kind ein zweistelliges Alter erreicht. Die Impfungen, die dann in Frage kommen, sind Hepatitis B und Tetanus.

Was passiert, wenn Sie nicht impfen?

Dr. Sears empfiehlt den Säugling mindestens ein Jahr lang zu stillen und große Spielgruppen und Kindertagesstätten zu vermeiden. Dr. Sears weist auch darauf hin, dass wir alle täglich Millionen von Keimen ausgesetzt sind. Der einzige Grund, warum wir nicht immerzu krank sind, ist unser Immunsystem.

Das Immunsystem Ihres Kindes zu stärken ist daher eine gute Idee (egal ob Sie impfen oder nicht). Das bedeutet, dass Sie Zucker und ungesunde Fertigkost minimieren und Ihrem Kind stattdessen reichlich Obst und Gemüse anbieten sollten. Es ist auch keine schlechte Idee zusätzlich Vitamin C zuzuführen.

Einen Arzt finden, der Sie unterstützt

Viele Ärzte weigern sich Patienten anzunehmen, wenn die Eltern sich gegen die Impfung ihrer Kinder sträuben. Ein Kinderarzt kann (zumindest in den USA) die Fürsorge verweigern. Dr. Sears stellt fest, dass das keinen Sinn macht. Schließlich kann er einer übergewichtigen Mutter empfehlen, Ihrem Kind keine Fertigkost mehr vorzusetzen und einem Vater raten mit dem Rauchen aufzuhören, damit die Kinder dem Rauch von zweiter Hand nicht ausgesetzt sind.

Und obwohl diese Eltern seinen Rat wahrscheinlich trotzdem nicht befolgen, heißt das für ihn nicht, dass er deswegen die Fürsorge dieser Kinder verweigert. Mit Impfungen ist das ähnlich. Eltern befolgen zwar nicht den Rat des Arztes, aber die Kinder müssen trotzdem medizinisch versorgt werden. Ich finde diese Begründung sinnvoll. Es wäre wünschenswert, wenn die anderen Ärzte das auch so sehen würden.

Das Wohl der Gesellschaft

Viele Befürworter von Impfungen behaupten, dass Impfungen für unsere Gesellschaft notwendig sind. Die Bedürfnisse von Vielen sollen daher die Bedürfnisse des einzelnen übertrumpfen. Aber welches Elternteil stellt denn das Wohl der Gesellschaft über das Wohl des eigenen Kindes? Schließlich treffen Sie Ihre Entscheidungen immer zum Wohl des Kindes, nicht zum Wohl der Gesellschaft.

Und so sollte es auch sein. Natürlich kann man hier argumentieren. Schließlich billigt die Gesellschaft keinen Mord, denn es schadet jemand anderem und verletzt die Rechte des Einzelnen (in diesem Fall das Recht zu leben). Impfbefürworter sagen vielleicht auch, dass die Nicht-Impfung Ihres Kindes der Gesellschaft schadet, weil es die Immunität der Herde einschränkt.

Allerdings gibt es wahrscheinlich weitaus mehr Krankheiten, gegen die Sie einfach nicht impfen können. Denken Sie an den Ebola-Ausbruch. Aber obwohl Leute mit Ebola im Flugzeug gereist sind, wurde nicht jeder Mensch, mit dem diese Leute in Kontakt kamen, davon krank. Die logische Schlussfolgerung ist, dass der Hintergrund das Immunsystem ist. Jemand, der nicht gesund ist oder ein schwaches Immunsystem hat, ist vielleicht anfälliger, diese oder eine andere Krankheit zu bekommen.

Aber egal, was Sie über Impfungen denken, ich bin der Meinung, dass es fair ist, jedem Elternteil die Entscheidung über die Impfung des eigenen Kindes zu überlassen. Informieren Sie sich; „The Vaccine Book“ ist ein guter Anfang. Dann treffen Sie die Entscheidung so gut wie Sie können. Letztlich einigen Sie sich mit anderen Eltern, dass sie sich über diese Entscheidung eben nicht unbedingt einig werden können.